Eine achthundertjährige Geschichte und Kultur


Die heutige Fahrt wird uns die Möglichkeit geben, einen ganz besonderen Teil von Siebenbürgen zu entdecken, mit mittelalterlichen Städten, fantastischen Sagen und gastfreundlichen Menschen.

Wir werden morgens in das Harbachtal fahren und uns für eine Weile in Alzen/Alțâna aufhalten. Früher war das Dorf überwiegend von Deutschen bewohnt. Ihre nach 1990 erfolgte Massenauswanderung beendete eine achthundertjährige Geschichte und Kultur. Die alten, massiven sächsischen Häuser und die wenigen Deutschen, die noch im Dorf leben, erinnern an eine einst große und starke Gemeinschaft. Wir werden einen Spaziergang durch die deutschen und rumänischen Gassen machen und anschließend die evangelische Kirche besichtigen.

Der Höhepunkt unseres Aufenthaltes wird der Besuch des multiethnischen Museums sein. Es beherbergt die private Sammlung eines jungen Restaurators aus Alzen/Alțâna, der uns die materielle Kultur aller Völker präsentieren wird, die jahrhundertelang in dieser Region gelebt haben und zum Teil noch leben: Rumänen, Sachsen, Ungarn, Roma und Juden.

Weiter geht die Fahrt nach Almen/Alma Vii. Das kleine Dorf scheint aus einem Märchenbuch ausgeschnitten: kleine Häuser in kräftigen Farben, Kühe Dorfbewohner diente, kann man hier sehen. In frisch restaurierten mittelalterlichen Schule werden wir mit hausgemachten Bioprodukten verwöhnt.

Unseren nächsten Halt machen wir in Meschen/Moșna wo wir einen weiteren kulinarischen Genuß erleben werden. Familie Schuster waren die ersten Biobauern in Rumänien und sind ein Vorbild für viele jüngere Bauern in Europa. Wir haben die Gelegenheit, uns mit ihnen zu unterhalten und mehr über die Probleme der Kleinbauern in Rumänien zu erfahren, aber auch den Käse kosten, der diesen Haushalt berühmt gemacht hat.

Die letzte Besichtigung des Tages ist wohl die spektakulärste. Wir werden in Birthälm die größte siebenbürgische Kirchenburg erleben. Die riesige Wehranlage und die reich ausgestattete Kirche sind das Zeugniß der Ansprüche und Leistung einer freien, ländlichen Großgemeinde . Der Ort sollte erst einige Jahrzehnte nach Abschluß der Bauarbeiten Mitte 16.Jh. für dreihundert Jahre Sitz der evangelischen Bischöfe Siebenbürgens werden. Neben der gotischen Kirche steht ein kleines Gebäude, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht: das Ehegefängniß.
Am Abend werden wir nach Hermannstadt/Sibiu fahren.